Karate-Trainer Alcis Szabo-Reiss hat eine weitere Karateprüfung bestanden
Mit dem 6. Dan darf er entscheiden, ob er weiterhin den schwarzen Gürtel oder einen neuen Gürtel trägt, der abwechselnd rot weiss gefärbt ist.
Der Träger des 6. Dans wird auch als Renshi bezeichnet, was "Kenner des Weges" bedeutet.
Die Reihenfolge der Gürtel
Die Farbgurte starten im Shotokan Karate mit dem 9. Kyu (weisser Gurt) und enden mit dem 1. Kyu (der dritte braune Gurt). Zwischen den Prüfungen sollten mindestens 6 Monate liegen. Fleissige Karatekas schaffen diesen Weg in 5 Jahren. Zwischen dem 1. Kyu und dem 1. Dan, also dem schwarzen Gurt, muss mindestens ein Jahr intensive Vorbereitung liegen.
Vom 1. Dan bis zum 2. Dan ist eine Wartezeit von 2 Jahren vorgesehen, vom 2. Dan zum 3. Dan 3 Jahre und so weiter. Ab dem 5. Dan aufwärts ist die Wartezeit vom Deutschen Karateverband (DKV) auf 5 Jahre festgelegt.
Wer richtig rechnet bemerkt, wie lange unser ASV Karate-Trainer Alcis mindestens diese Kampfkunst betreibt - 25 Jahre.
In Deutschland gibt es eine Menge Karatekas, die den 1. Dan tragen. Je weiter die Karatereife steigt, desto weniger hohe Danträger sind zu finden.
Wer trägt die höchsten Gürtel?
Die letzten beiden Dan - der 9. und 10. Dan - wurden bisher meist im hohen Alter verliehen. Einer der letzten deutschen Träger des 10. Dan in Karate war Fritz Nöpel, der leider im Jahr 2019 verstarb.
Bis zuletzt war Fritz unter den Meistern beliebt - doch niemand wollte bei Vorführungen in die Hände des höchstgraduierten deutschen Karatekas geraten - seine Kraft bis in die Fingerspitzen war enorm.
Natürlich ist eine Karateprüfung nicht dafür gedacht, möglichst schnell die Gürtel zu wechseln. Mit der Prüfung wird die körperliche und vor allem die geistige Reife des Karatekas geprüft. Sie zeichnen die Entwicklung des Schülers auf seinem Weg - dem Karate Do.
Die drei Schwerpunkte im Karate
Je reifer der Schüler wird, desto mehr fokussiert er sich auf einen der drei Bereiche Kata, Kumite und die Selbstverteidigung. Die Kata ist der choreographierte Kampf gegen imaginäre Gegner. Kumite ist der Wettkampf. Die Selbstverteidigung versetzt Karatekas in die Lage, die Techniken und Taktiken aus dem Karate für eine effiziente Verteidigung zu nutzen. Beim ASV trainieren wir regelmässig alle drei Bereiche.
Auf die Frage, was Alcis motiviert, den Weg des Karate weiter zu gehen, antwortete er Folgendes:
"Es ist genau das, was mich auch vor dem 6. Dan motiviert hat, Karate zu entdecken. Der Grundgedanke der Selbstverteidigung und die vielfältigen Möglichkeiten, diese Kampfkunst zu betreiben. Egal ob als Gesundheitssport, Leistungssport oder als Selbstverteidigung – Karate bietet für jede Altersgruppe und Zielsetzung das passende Konzept. Ein altersbedingter Wechsel der Sportart ist somit nicht notwendig und genau deshalb wird sie mich mein Leben lang begleiten."
Ist Karate für die Selbstverteidigung einsetzbar?
Das Erlernen der Karate-Technik lässt sich in bis zu fünf Schritte untergliedern. Wenn man eine neue Technik lernt, besteht der erste Schritt darin, mit der Technik zu experimentieren. Wie fühlt sich die Technik an? Wie kompliziert ist die Abfolge der einzelnen Bewegungen? Im zweiten Schritt erfolgt die Adaption. Der Karateka adaptiert die Technik auf seine Möglichkeiten. Ein Tritt muss nicht bis zum Kopf gehen, um effektiv zu sein. Der so genannte Low Kick visiert den Oberschenkel oder das Knie des Gegners an. Bei der Adaption wird die Technik auf die eigenen körperlichen Möglichkeiten angepasst. Der dritte Schritt - gleichzeitig der längste und ausdauernste Schritt - ist das Training, das durch viel Wiederholung geprägt ist. Nach Tausenden von Wiederholungen erfolgt der Übergang in Phase 4 - die Automatisierung. Der Karateka führt die Bewegung automatisch aus, ohne sie bewusst zu steuern. Wer diese Phase erreicht, hat bereits sehr fleißig trainiert. Damit wird die Technik in der Praxis einsetzbar - und die Selbstverteidigung funktioniert.
Der fünfte und letzte Schritt ist die Transzendierung - der Karateka wird eins mit der Technik. Diese Phase ist den hohen Gürtelträgern vorbehalten, die sehr lange und kontinuierlich den Weg des Karate gehen.
Wer Lust hat, in das Karate Training beim ASV hineinzuschnuppern, kann sich jederzeit hier für ein Probetraining anmelden.