Vorschau auf die Deutschen Meisterschaften in Braunschweig (29./30. Juni 2024)
ASV-Sprint-Ass Joshua Hartmann will als bisher jahresschnellster deutscher 100-Meter-Läufer am kommenden Samstag auch Deutscher Meister über 100 Meter werden. Mit dieser klaren Zielsetzung startet der 25-Jährige bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig, nachdem ihm am vergangenen Wochenende im schweizerischen Genf mit 10,06 Sekunden die drittschnellste 100 Meter-Zeit gelungen ist, die je ein Deutscher gesprintet ist. Zuvor war er im niederländischen Heusden in 9,92 Sekunden mit zu starker Windunterstützung die 100 Meter schneller gesprintet als alle Deutschen vor ihm. Dabei blies der Rückenwind mit 4,0 m/s allerdings so stark, dass die Zeit nicht als deutscher Rekord anerkannt werden konnte.
Nach seinem Fehlstart-Aus bei den Europameisterschaften in Rom über 200 Meter sucht der deutsche Rekordler über die halbe Stadionrunde genau solche Herausforderungen, wie sie über 100 Meter in Braunschweig auf ihn warten. „Er braucht Rennen gegen starke Konkurrenz, die er gewinnen kann, bei denen aber längst nicht ausgemacht ist, dass er auch gewinnen wird“, sagt Hartmann Coach Jannik Engel. So sei die Situation auch in Rom gewesen. Joshua Hartmann soll weiter Erfahrungen sammeln, die ihm helfen, künftig auch in internationalen Rennen wie bei den bevorstehenden Olympischen Spielen in Paris solche Aufgaben zu meistern.
Zwei ASV-Sprinter im Finale über 100 Meter?
Dabei trifft er im 100-Meter-Finale von Braunschweig möglicherweise auf einen Konkurrenten aus dem eigenen Verein: ASV-Talent Chidiera Onuoha hat sich Mitte Juni beim Runners‘ Day auf der ASV-Anlage in Köln-Müngersdorf auf 10,31 Sekunden verbessert und geht als Neunter der Meldeliste in die DM-Vorläufe, die am Samstag um 12:10 Uhr auf dem Programm stehen. Das Ziel des 20-Jährigen: Eine weitere Verbesserung und der Einzug ins Finale der besten Acht am Samstag. „Die Form dafür hat er“, sagt ASV-Cheftrainer Tom Oeppert über seinen Schützling, „wenn alles optimal läuft, kann er mit einer 10,20er-Zeit ins Finale sprinten.“
Nach dem 100-Meter-Turnier mit drei Runden am Samstag (Vorlauf: 12:10, Halbfinale: 14:50, Finale: 16:08 Uhr) peilt Joshua Hartmann aber auch am Sonntag um 16:45 Uhr zum Abschluss der Deutschen Meisterschaften die Titelverteidigung über 200 Meter an. „Wenn bei den drei 100-Meter-Runden nichts passiert, was ihn gesundheitlich einschränken könnte, wird er auch über 200 Meter antreten“, sagt Jannik Engel. Obwohl Joshua Hartmann über seine Spezialdisziplin vor einem Jahr in der deutschen Rekordzeit von 20,02 Sekunden Deutscher Meister wurde, hat er auch hier etwas wiedergutzumachen: Damals verschenkte er in Kassel die erste Zeit eines Deutschen unter 20 Sekunden, weil er bereits vor dem Ziel jubelte. Das soll in Braunschweig nicht wieder passieren.
Vera Coutellier führt ASV-Trio über 1.500 Meter an
Über 1.500 Meter der Frauen schickt der ASV Köln mit Vera Coutellier, Sarah Schmitz und Inken Terjung ein Trio in die Vorläufe, die am Samstag um 19:05 Uhr gestartet werden. Während es für Inken Terjung und Sarah Schmitz dort gleich um „alles“ geht, weil der Finaleinzug das große Ziel ist, dürfte dies für Vera Coutellier eine Pflichtaufgabe sein. Die 28 Jahre alte Zahnärztin aus Köln will im Finale am Sonntag um 15:45 Uhr ihre achte DM-Medaille über 1.500 Meter holen.
Große Medaillenhoffnungen des ASV Köln ruhen neben Joshua Hartmann und Vera Coutellier auch auf der 4x400-Meter-Staffel der männlichen Jugend, deren Rennen traditionell bei den Deutschen Meisterschaften der Erwachsenen ausgetragen werden. Mit 3:23,93 Minuten ist das Team der Startgemeinschaft Köln, in der Athleten des ASV und des LT DSHS Köln seit diesem Jahr in den Jugendklassen gemeinsam antreten, die Nummer zwei der Meldeliste. Dementsprechend startet das Quartett mit guten Medaillenchancen in die Zeitendläufe am Samstag um 17:30 Uhr. Voraussichtlich werden Jonathan Reich, Ben Steinhoff, Arvid Schrader und Lucius Göpfert für die Startgemeinschaft Köln antreten. Als Ersatzläufer reist Joshua Korang mit nach Braunschweig.
Ebenfalls qualifiziert ist die 4x400-Meter-Staffel der weiblichen Jugend. Hier geht es für die Startgemeinschaft Köln darum, sich im Rennen mit den besten deutschen Teams bestmöglich zu präsentieren. Bemerkenswert: Alle Kölner Starterinnen gehören noch der U18 an. Dabei sind die DM-Rennen über 4x400 Meter für alle unter 20-Jährigen offen. Die Startgemeinschaft Köln schickt Mathilda Pannen, Merle Weber, Yara Zimmermann und Sophia Schuth ins Rennen. Als Ersatzläuferin ist Lynn Koerle nominiert.