Mittwoch, 23. August ab 12:15 Uhr live im ZDF
High Noon für Joshua Hartmann vom ASV Köln: Morgen (23. August) zur Mittagszeit wird es bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest ernst für den Deutschen Rekordler über 200 Meter: Ab 12:15 Uhr stehen die Vorläufe über die halbe Stadionrunde auf dem Programm (live im ZDF oder im Livestream auf zdf.de).
Joshua Hartmann tritt dabei im für 12:29 Uhr geplanten dritten von sieben Vorläufen an und muss in seinem Rennen mindestens Dritter werden, um sich direkt für einen der drei Halbfinalläufe zu qualifizieren, die am Donnerstagabend um 20:20 Uhr auf dem WM-Programm stehen. Im Vorlauf trifft der Kölner dabei gleich auf Letsile Tebogo aus Botswana, der am Sonntagabend in Budapest WM-Silber über 100 Meter gewonnen hat und dieses Jahr mit 19,50 Sekunden bereits Afrikarekord über 200 Meter gerannt ist.
Die Aufgabe, unter die besten drei zu kommen, ist für Joshua Hartmann, der auf Bahn drei starten wird, nicht einfach: Mit seinem bei den Deutschen Meisterschaften in Kassel erzielten Deutschen Rekord von 20,02 Sekunden hat er die viertbeste Bestzeit der acht Starter im dritten Vorlauf. Neben Letsile Tebogo waren zwei weitere Konkurrenten schon schneller als der Kölner – allerdings nicht in der aktuellen Saison: Blessing Afrifah aus Israel ist 2022 schon 19,96 Sekunden gesprintet. Und die Bestzeit von Joseph Fahnbulleh aus Liberia steht sogar bei 19,83 Sekunden, ebenfalls aus dem vergangenen Jahr. In dieser Saison waren beide aber noch nicht schneller als Joshua Hartmann. Und sollte er nicht mindestens Dritter werden, besteht immer noch die Möglichkeit, als einer von drei Zeitschnellsten ins Halbfinale einzuziehen.
Sein Trainer Jannik Engel sieht sogar eine kleine Chance, dass Joshua Hartmann das Finale der besten Acht erreicht. Der letzte Deutsche, dem das über 200 Meter auf globalem Niveau gelungen ist, war sein Vorgänger als Deutscher Rekordler: Tobias Unger war 2004 Olympiasiebter in Athen und wiederholte diese Platzierung ein Jahr später bei den Weltmeisterschaften im finnischen Helsinki. „Joshua wird in jeder Runde voll angreifen“, sagt Jannik Engel. Aber um ins Finale zu kommen, müsste sein Schützling „im Halbfinale das vorläufige Rennen seines Lebens hinlegen“, so Engel.
Joshua Hartmann selbst hat unterdessen schon vor ein paar Tagen im Interview mit der Tageszeitung Die Welt angekündigt, dass es nicht mehr lange dauern werde, bis er die Schallmauer von 20 Sekunden über 200 Meter unterbietet. „Ich denke, wenn ich in einem richtig guten Feld stehe wie bei einer Weltmeisterschaft und der Druck dadurch noch ein bisschen höher ist, dann kann ich noch mal deutlich über mich hinauswachsen. Ob schon in Budapest oder irgendwo anders.“
Sollte er schon im Vorlauf im Budapester Athlétikai Központ-Stadion am Ufer der Donau unter 20 Sekunden bleiben, dürfte dem Einzug Halbfinale kaum noch etwas im Weg stehen. Und dann sollte man sich vielleicht schon einmal den Finaltermin merken: Freitagabend, 21:50 Uhr, zum Abschluss des siebten Tages dieser Leichtathletik-WM.